Geschichte

„Salomonsborn wird von einem Theil des Amts Gispersleben gegen Morgen, von Tiefthal gegen Mitternacht, und von Schadiroda gegen Westen begränzt und ist mit Wasser (dem Privatteich und den 2 Brunnen ausgenommen) wenig versehen.“

So malerisch umschrieben liegt Salomonsborn, von seinen Bewohnern liebevoll Salome genannt, heute im nordwestlichen Randgebiet Erfurts. Der Name stammt nicht etwa von dem israelischen König Salomon, sondern hat wohl eher etwas mit der Herkunft seiner Bewohner zu tun. So tauchte der Ort erstmals 1143 namentlich in einer Urkunde als Salemannesbrunnen auf, welcher die Abstammung der Salomonsborner als ursprünglich „Menschen von der Saale“ identifiziert. Allerdings scheint das Gebiet bereits viel länger, nämlich urgeschichtlich besiedelt gewesen zu sein, denn archäologische Grabungen brachten bronzezeitliche Keramiken zum Vorschein. Seit dem 15. Jahrhundert erwarb die Stadt Erfurt das Dorf Salomonsborn für ihr bereits umfängliches eigenes Landgebiet. 1664 kamen die Stadt Erfurt und somit auch Salomonsborn, unter ernsthafte Herrschaft von Kurfürst Johann Phillip von Mainz und wurden kurmainzisch, ab 1802 preußisch..

Ein Rückblick auf die 850jährige Geschichte zeigt, dass das alltägliche Leben der kleinen Gemeinde lange Zeit recht dürftig ausfiel. Die Salomonsborner lebten hauptsächlich vom Ackerbau, allerdings trugen die kargen Felder nur Korn, Hafer und Gerste sowie etwas Erbsen und Linsen. Andere Grundnahrungsmittel mussten aus umliegenden Dörfern und Städten beschafft werden. Auch Viehzucht wurde nur in geringem Maße betrieben, so gab es in dem kleinen Ort am Anfang des 17. Jahrhunderts gerade einmal 15 Kühe, zehn Pferde und 80 Schafe sowie etwas Federvieh. Das jährliche Gemeindeeinkommen brachte bei einer Einwohnerzahl von ca. 140 Menschen entsprechend wenig ein. Der 30jährige Krieg brachte der kleinen Gemeinde einen harten Schlag bei. Noch rund hundert Jahre später belief sich die Einwohnerzahl auf nur 135 Menschen, Nutztiere insgesamt zählten noch 207.

Dass Salomonsborn über lange Zeit jeglicher Wohlstand fehlte, ist nicht zuletzt daran abzulesen, dass der Ort keine eigene Feuerkunst besaß, d.h. im Brandfall waren die üblichen Ausrüstungen wie Ledereimer, Leitern oder gar eine Feuerspritze nicht vorhanden. Zudem konnte die Gemeinde lange Zeit keinen eigenen Pfarrer halten, weshalb Gottesdienste in Salomé recht selten abgehalten wurden und Kirche und Kirchturm dadurch zunehmend in einen baufälligen Zustand gerieten. 1738 wurde der Grundstein für eine neue Kirche gelegt, welche am 24. Juli 1747 schließlich eingeweiht wurde. Der Name St. Dionisius, wie das Gotteshaus auch heute noch heißt, weist auf eine fränkische Gründung des ursprünglichen Kirchbauwerks hin.

Bis Ende des 18. Jahrhunderts hatte das Dorf auch keine gemeindeeigene Schenke, wodurch der Wirt gezwungen war, Bier in seinem eigenen Haus auszuschenken.

Vermutlich Anfang des 19. Jahrhunderts bekam die Gemeinde ihren eigenen Pfarrer. Eine Schule wurde gebaut. Der Ort wuchs.

Am Ende des 2. Weltkrieges, am 10. April 1945 planten Artillerie- und Infanterieteil der 3. US-Armee unter General Patton, von den Alacher Höhen hinab auf die Stadt Erfurt vorzurücken, während andere Truppenteil bereits südlich und nördlich an Erfurt vorbei auf Weimar zugingen. Am Hang der Alacher Höhe, die sich auf 373 m erhebt, liegt Salomonsborn. Bevor die amerikanischen Truppen das Dorf am Nachmittag besetzten, erfolgte am Morgen ein heftiger Beschuß des Dorfes und seiner Umgebung. Etliche Bauerngehöfte – Häuser, Wirtschaftsgebäude und Ställe wurden mit Geschossen und Phosphor-Brandgranaten der Artillerie beschossen, in Brand gesetzt und zerstört. Offenbar erwarteten die Amerikaner militärischen Widerstand in Salomonsborn. Verschanzt hatte sich hier eine Einheit der Waffen-SS, die aber bereits vor dem Angriff das Dorf verlassen und den Rückzug nach Gispersleben angetreten hatte. Möglicherweise waren aber auch die rings um den Fliegerhorst Bindersleben dezentral abgestellten Flugzeuge in ihren wallumgebenen Abstellern sowie die rings um Salomonsborn gelegenen Radaranlagen und Baracken der Luftabwehr das Ziel des Angriffs, bei dem auch das Dorf schwer getroffen wurde.

Das Dorf hatte zu diesem Zeitpunkt 40 Hofstellen und etwa 250 Einwohner. Außerdem lebten 200 Evakuierte und Ausgebombte aus west- und norddeutschen Großstädten, später etwa genauso viele Umsiedler aus den vom Deutschen Reich abgetrennten Gebieten im Osten.

1950 wurde Salomonsborn ein Ortsteil von Alach. Zusammen mit Alach wurde der Ort 1994 nach Erfurt eingemeindet und gehört seit 2004 als eigenständiger Ortsteil der Landeshauptstadt an. Durch eine rasante Ausweitung des historischen Ortskerns durch neugebaute Wohngebiete war in dieser Zeit ein explosionsartiges Bevölkerungswachstum zu vermerken. Salomonsborn entwickelte sich von einem früher landwirtschaftlich geprägten Ort zu einem bedeutenden Wohnstandort im Nordwesten Erfurts. Bereits Mitte der 90er Jahre wohnten ca. 1000 Einwohner hier.

Es gibt einen landwirtschaftlichen Wiedereinrichter. Diese Familie wagte den Schritt in die Selbständigkeit und führt einen Bauernhof mit Pension.

Salomonsborn konnte 1993 sein 850. Jubiläum feiern. Im Ort befindet sich eine gut gehende gastronomische Einrichtung. Auch mehrere Kleingewerbebetriebe haben sich in Salomonsborn angesiedelt.

Die folgenden Vereine sorgen in Salomonsborn für das kulturelle und sportliche Leben:

Kirmesgesellschaft Salomonsborn e. V.
SG Salomonsborn 04 / Marbach e. V. – Sektion Fußball
Förderverein der St.-Dionysius-Kirche e. V.

Quelle: https://www.erfurt.de/ef/de/rathaus/orte/verwaltung/109262.html

In den letzten Jahren haben sich die Vereine Kinderkiste Marbach-Salome e.V. und Heimatverein Salemannesbrunnen e.V. gegründet und erweitern das Angebot des Vereinslebens.